#UnitedAgainstTheDragon

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Zusammen mit unserem Schwestersyndikat der ​FAU Bonn​ haben wir am Samstag, dem 29.08.2020, eine kleine Aktion vor dem New Yorker in Bonn veranstaltet.

Mit Transparenten und ​Flyern bewaffnet haben wir versucht, Menschen in der Fußgängerzone über die ​fristlose Kündigung der Textilarbeiter*innen in Bangladeschdurch einen Zulieferer von New Yorker, Dragon Sweater, aufzuklären. Der Großteil der Passant*innen zeigte sich dabei sehr interessiert und mit vielen kamen sogar kleine Gespräche zustande, in denen die Passant*innen uns von ihren eigenen Erfahrungen mit ausbeuterischen Unternehmen berichteten. Besonders gut kam in den Gesprächen an, dass wir auch direkt auf ​Möglichkeiten hingewiesen haben​, wie jeder einzelne auch ohne finanziellen Einsatz Solidarität mit den Textilarbeiter*innenzeigen und mithelfen kann, Dragon Sweater öffentlich unter Druck zu setzen.

Auf der anderen Seite wurde auch häufiger die Kritik geäußert, dass derartige Aktionen keinen Erfolg versprechen würden. Das stimmt allerdings nur so lange, wie wir uns die Ausbeutung durch Konzerne widerspruchslos gefallen lassen. Genau aus diesem Grund braucht es Gewerkschaften wie die FAU, welche die Unternehmen unter Druck setzen, denn nur zusammen haben wir die Macht, uns gegen Ungerechtigkeit zu wehren!

Informiert euch und sendet den offenen Brief an NewYorker, Lidl und Walmart oder direkt an Dragon Sweater in Bangladesch: https://www.unitedagainstthedragon.info/

Filmtipp: Kein Gott, kein Herr! Eine kleine Geschichte der Anarchie

Diese zweiteilige Arte-Dokumentation bietet einen übersichtlichen und unvoreingenommenen Einstieg in die Geschichte des Anarchismus. Während bedeutende Denker*innen wie Mikhail Bakunin, Pjotr Kropotkin oder Emma Goldman durchaus Erwähnung finden, konzentriert sich die Dokumentation vor allem auf anarchistische Praxis. Anarchistische Gewerkschaftskämpfe, die Rolle von Anarchist*innen in der Mexikanischen Revolution 1910, die Makhno-Bewegung in der Ukraine zwischen 1917 und 1919 und nicht zuletzt der revolutionäre Kampf der CNT-FAI im Spanischen Bürgerkrieg werden ausgiebig beschrieben und geben einen Einblick in die reiche Geschichte anarchistischer Organisation und die Möglichkeiten, die sie bietet.

Erfrischend ist dabei, dass die Dokumentation trotz kritischer Betrachtung dieser Bewegungen mit Klischees aufräumt und zeigt, dass es Anarchist*innen nicht etwa um „Chaos“, sondern um die Beendigung von Ausbeutung und Unterdrückung und die Errichtung einer auf Solidarität und gegenseitiger Hilfe basierender Gesellschaft geht.

Und nun, viel Spaß beim zuschauen:


Teil 1: https://www.youtube.com/watch?v=zitXvKgUKM4&t=1s
Teil 2:
https://www.youtube.com/watch?v=wvLRV2NTJW0

„Organisiert Euch“ – Was heißt das eigentlich? Beitrag der FAU Hannover

[Der folgende Artikel wurde in leicht geänderter Fassung als Redebeitrag im Livestream von Radio Flora am 1. Mai 2020 von der FAU Hannover gehalten]

Wir wollen diesen Tag zum Anlass nehmen, um über das „sich organisieren“ und „Organizing“ zu sprechen. Auch und gerade jetzt in diesen „Coronazeiten“. Denn – warum eigentlich „sich organisieren“ und was meinen wir damit genau?

Wir müssen euch enttäuschen – denn: There is no Glory in Organizing!

Trotzdem haben wir euch 4 Gründe mitgebracht, warum wir uns organisieren müssen, wenn wir unter den Vorzeichen der gerade beginnenden globalen Krise eine Chance haben wollen. Wir sind uns sicher: Es gibt keine Abkürzung zur aktiven Gegenwehr und der gemeinsamen Gestaltung eines guten Lebens für alle.

Erfolgreiche Kämpfe brauchen Vorbereitung – sie fallen nicht vom Himmel!

Die Vorstellung von spontanen, starken und erfolgreichen Aktionen ist unrealistisch und gleicht eher einer Karikatur. Die Mühen und das vielfältige Know-How, die hinter erfolgreichen Kämpfen stehen bleiben oft unsichtbar – häufig sogar beabsichtigt oder aus taktischen Gründen notwendigerweise. In der Regel dauert diese Aufbauarbeit viele Jahre. Jahre in denen einige wenige sich zusammentun, in denen Rückschläge verkraftet und Fehler analysiert werden müssen.

Das mag ernüchternd klingen – aber nur in solchen gemeinsamen Auseinandersetzungen können wir voneinander lernen, Taktiken erproben, praktisches Wissen weitergeben und mehr werden. Darauf kann aufgebaut werden. Von uns selbst – von denjenigen, die nach uns kommen – oder denen, die neben uns gehen.

Organisierung heißt für uns nicht Organisierung um der Organisierung willen.

Forderungen aufzustellen ist gut und richtig. Doch weder Social Media Aktionismus noch das Hoffen auf einen nebulösen „kommenden Aufstand“ werden uns weiterhelfen. Das hat uns das vergangene Jahrzehnt nach dem Krisenjahr 2008 gezeigt. Wir brauchen konkrete Handlungsmacht, um Forderungen auch durchsetzen zu können. Organisierung bedeutet daher für uns: Eine verbindliche Organisation entlang gemeinsamer Interessen in Betrieben, als Lohnabhängige, Soloselbstständige, illegalisierte Arbeiter*innen und als Mieter*innen in unseren Nachbarschaften. Das heißt: Organisierung entlang gemeinsamer Interessen als Klasse! Dort wo wir potentiell über Handlungsmacht verfügen und die Spielregeln ändern können – gemeinsame Arbeitskämpfe sind kein Relikt der Vergangenheit – sie sind notwendige Zukunft!

Dafür müssen wir miteinander lernen: von feministischen Klassenauseinandersetzungen – aus der Mieter*innenbewegung – von migrantischer Selbstorganisation und aus den zahlreichen gewerkschaftlichen Aktionen und „wilden Streiks“ rund um den Globus. Und wie geht es mit den vielfältigen Solidaritätsnetzwerke weiter, die sich auch in Hannover in den letzten Wochen gebildet haben?

Verbindliche Organisierung schafft Vertrauen – so das ein Füreinander einstehen überhaupt erst vorstellbar und möglich wird.

Organisierung muss stabil sein – sie muss verbindlich sein – und ja, es wird auch Geld benötigt.

Es wurde in den vergangenen Wochen noch einmal sehr deutlich: Supermarktregale füllen sich nicht von alleine, der Onkel wird nicht von alleine gepflegt und Arbeit ist auch 2020 nicht wegautomatisiert.

Organisierung heißt auch, die Möglichkeit zu schaffen, gemeinsam für andere mit unterschiedlichen sozialen Backgrounds, Jobs, Herkünften, Erfahrungen und politischen Einstellungen einzustehen.

Organisierung in verbindlichen Strukturen schafft eine gute Basis für den dringend notwendigen Austausch über Staatengrenzen hinweg. Austausch mit denen, die in den letzten Jahren und Monaten in Frankreich, im Iran, in Spanien, in Chile, Indien, Rojava oder Sudan für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen, gegen Unterdrückung und für Demokratie gekämpft haben – in Betrieben, auf der Straße und in ihren Wohnvierteln. Wir haben als FAU daher vor 2 Jahren eine neue Internationale Föderation (https://www.icl-cit.org/) gegründet und uns mit zahlreichen Schwesterorganisationen aus verschiedenen Ländern zusammengeschlossen.

Solidarität und ein aufgeklärtes Bewusstsein als Klasse entsteht erst durch gemeinsame Kämpfe – und ist nicht die Voraussetzung für gemeinsames Handeln

Mobbing, prekäre Beschäftigungsverhältnisse, scheinbar allmächtige Bosse, eine starke Trennung von manueller Arbeit und Bürojobs, Spaltungen durch verschiedenen Sprachen, kräftezehrende Arbeit, wenig Zeit, um sich auszutauschen, reaktionäre Einstellungen unter Arbeitskolleg*innen, vereinzeltes Arbeiten in der „Gig Economy“, Angst vor Arbeitsplatzverlust…das ist oftmals die Realität.

Doch gerade jetzt gilt: Bemühen wir uns um die Köpfe derjenigen, die bisher keinen Sinn im gemeinsamen Organisieren gesehen haben oder nicht die vermeintlich „richtigen“ Verhaltensweisen an Tag legen. Ohne dieses Ziel wird unsere Arbeit keine Früchte tragen.

Wir wollen dies weder als naive Schlaumeierei verstanden wissen noch als sentimentale „Klassenhuberei“ – denn was die Probleme sind erleben wir fast täglich. Regelmäßig stoßen wir an unserem Arbeitsplatz, in Schulen, in der Nachbarschaft in häufig hoffnungslosen und unschönen Gesprächen, durch Mobbing oder rassistische Beleidigungen an unsere Grenzen. Und manchmal hilft auch nur eindeutige Abgrenzung.

Dennoch bleibt aus langer Erfahrung die Erkenntnis: Veränderungen schafft man mit denjenigen, die da sind – und nicht mit denen, die wir uns herbeiwünschen.

Liebe Freundinnen und Freunde, lasst uns gemeinsam die FAU aufbauen als ein Teil dieser Organisierung.

FAQ zum Coronavirus online

Da wegen des Kontaktverbotes die Sprechstunde und das Aktiventreffen leider ausfallen, sind wir momentan jederzeit telefonisch sowie per Whatsapp, Signal und Telegram unter 0152 3636 2020 zu erreichen. Alternativ schickt uns eine Email an fauk(at)fau.org

FAU Köln Kontakt

Fragen zu euren Rechten zu Zeiten des Virus? Betrieb geschlossen? Kita zu? Alles was ihr wissen müsst, findet ihr nun unter http://koeln.fau.org/corona  

Bleibt gesund und passt aufeinander auf!

Nähfabriken in Asien – Vortrag mit Dian und Chamila von der feministischen Gewerkschaft FLBP

Wir kriegen Besuch – Von den Kolleginnen der Textilgewerkschaft FLBP aus Jakarta!

 

Wann? 11.10.2019 um 18:00

Wo?     „Alte Feuerwache“ im Gebäude „Brandschutzdirektion“ Melchiorstraße 3, 50670 Köln

Zum Anlass: So gut wie alle von uns tragen Klamotten aus den Nähfabriken in Asien, zum Beispiel von H&M. Höchste Zeit also, von den Leute vor Ort zu hören und sich mit ihnen zu vernetzen. Die Arbeiterinnen in den Fabriken sind mit viel Schikane und Gewalt konfrontiert, die vor allem geschlechtsspezifisch ist.

Dagegen regt sich Widerstand. Nicht nur organisieren sich die Näherinnen gewerkschaftlich, um die Zustände an ihren Arbeitsplätzen zu ändern – sie gehen gezielt und entschlossen gegen die sexuelle Belästigung und Ausbeutung durch die Arbeitgeber vor.

Dian von der feministischen Gewerkschaft Inter-Factory Workers’ Federation (FBLP), welche insbesondere in Jakarta (Indonesien) ihren Fokus hat, sowie Chamila vom Dabindu Collective (Sri Lanka) werden einen Input geben. Es wird um die aktuellen Arbeits- und Lebensbedingungen der Näherinnen und Gender-Based-Violence (GBV) gehen, aber auch um aktuelle Arbeitskämpfe.

Für jede Veranstaltung ist geplant anschließend in einen Austausch zu treten und darüber zu sprechen, was vor Ort getan werden kann, um die Kämpfe der Näherinnen zu unterstützen, und gemeinsam Solidarität zu organisieren.

 

 

Die Inputs werden auf Englisch gegeben. Eine Übersetzung auf Deutsch findet statt. Essen gibt’s vor Ort auch gegen Spende!

Wir freuen uns auf einen spannenden und kämpferischen Abend mit euch!

 

Am Freitag ist es soweit! „Aktion gegen Arbeitsunrecht“ sowie „Fridays For Future Köln“ rufen zu einem gemeinsamen Aktionstag gegen Ausbeutung von Mensch und Tier auf. Gerne teilen wir -leicht abgeändert- hier ihren Aufruf. KOMMT ZAHLREICH!

Liebe Kölner*innen! Liebes Umland!

Ich möchte Euch einladen, am Schwarzen #Freitag13 auf die Straße zu gehen.

Gemeinsam mit Fridays For Future Köln (FFF) treffen wir uns am 13. September 2019 um 16 Uhr am Chlodwigplatz. Wir ziehen über die Severinsstraße, am Neumarkt vorbei durch die Innenstadt, Ehrenstraße bis zum Rudolfplatz.

  • Es wird Stopps und Teach-ins vor ALDI-Filialen und anderen Supermärkten geben.
  • Bringt Kochtöpfe und Kochlöffel mit: Dumping-Fleisch raus aus Töpfen und Regalen! Es soll laut werden.
  • Die #FREITAG13 Kwaggawerk Ahl Säu United Brass Band spielt auf. (Wer trommeln kann oder ein Blasinstrument habwegs beherrscht, bitte melden!)

Tönnies stoppen! Dumping-Fleisch raus! Freitag, 13. September 2019, 16.00 Uhr Chlodwigplatz | Es rufen auf: Aktion gegen Arbeitsunrecht & Fridays For Future Köln

Verkleidungs-Motto (wer Lust hat): „Arme Schweine & kleine Würstchen halten zusammen!“

Ziel des Aktionstags ist es, Kundinnen und Kunden für die ausbeuterischen und unappetitlichen Produktionsbedingungen und -methoden zu sensibilisieren und den Tönnies-Großkunden ALDI unter Druck zu setzen. Kommt in die Südstadt!

In 20 weiteren Städten werden Demos, Kundgebungen und kleinere Aktionen stattfinden. Übersicht hier: www.aktion.arbeitsunrecht.de/fr13toennies

Wenn Ihr Werbung für den Aktionstag machen wollt: https://aktion.arbeitsunrecht.de/de/material

 

 

 

 

#GastroKrieg – Mahnwache vor dem Shamrock Irish Pub in Siegburg

Der Inhaber des Shamrock Irish Pub in Siegburg schuldet einem ehemaligen Mitarbeiter noch mehrere Monatsgehälter. Es handelt sich um Ramin T., denselben Kandidaten, der sich vor ca. einem Jahr weigerte, den Beschäftigten des Oscar Wilde Irish Pubs ihre Gehälter auszuzahlen.

Er reagierte erst, als FAU-Mitglieder, Belegschaft und Sympathisant*innen nach Tag 7 eines wilden Streiks gemeinsam den Laden dicht machten. Damals gewann die Gastronomie-Branche der FAU Köln alle Gehälter für die Beschäftigten zurück (die DA berichtete).

Nun geht der Kampf in Runde 2. Etwa 20-30 Unterstützer*innen hielten eine gut gelaunte Mahnwache vor dem Lokal ab und informierten Passant*innen über die Umstände im Pub. Der Chef persönlich hatte sich leider verdünnisiert, aber wurde unfreiwillig per Telefon auf dem Laufenden gehalten. Da Ramin T. seine Lektion offenbar noch nicht gelernt hat, werden wir weitere gewerkschaftliche Schritte folgen lassen – informiert euch und bleibt auf dem neuesten Stand, denn die Kampagne geht weiter.

Organisiert euch, denn zusammen wird man weniger verarscht!

 

Straßenfest Mülheim

Am Samstag fand vor dem Kulturbunker das Mülheimer Straßenfest statt. Die FAU Köln war neben vielen anderen Organisationen und Initiativen auch mit einem Stand vertreten, die sich dem Veedel präsentiert und das Fest mitgeprägt haben. Durch die hohen Temperaturen war die Stimmung durchweg entspannt und während das Bühnenprogramm mit Vorträgen, Musik und Theater gelockt hat, konnten wir mit verschiedenen Leuten ins Gespräch kommen und uns ein Bild ihrer Lebens- und besonders Arbeitssituationen machen. Wie so oft sind die Probleme vielfältig, aber wir haben uns vernetzt und somit den ersten Schritt getan um nun eine gemeinsame Strategien zu finden, wie Arbeitsverhältnisse an unterschiedlichen Orten zu verändern sind – Wir bleiben dran! Danke an die Organisator*innen des Fest und an die Menschen die mit uns gemeinsam einen schönen Tag gestaltet haben!

FAU Köln

Filmvorführung: The Hand That Feeds am 29.06.

Lasst euch anstecken von einer inspirierenden Geschichte über Mut und Solidarität.
Wir zeigen Rachel Lears preisgekrönten Dokumentarfilm „The Hand that Feeds“ zum ersten Mal im deutschsprachigen Raum!

Der scheue Sandwich-Macher Mahoma López organisiert sich mit seinen undokumentierten Kolleg*innen gegen die unwürdigen Bedingungen in einer New Yorker Fastfood-Kette.

Ihr Arbeitskampf verwandelt das ganze Stadtviertel in ein Schlachtfeld – mittels einer selbstorganisierte, gnadenlosen, gewitzten und erfolgreichen Gewerkschaftskampagne…

Datum: 29.06.19

Ort: „Das Ohr“, am Ferkulum 8

Einlass: 18:30

Beginn: 19:00

Sprache: Englisch-Spanisches Original mit Englischen Untertiteln

Im Anschluss wird es eine Diskussion geben, in der auch verschiedene Organizer*innen von ihren Erfahrungen mit Arbeitskämpfen im Prekären Sektor erzählen – und von den besonderen Chancen, die sie bieten.

Der Eintritt ist frei. Vor Ort gibt es leckeres Essen und kühle Getränke gegen Spende!

Wir freuen uns auf einen schönen Abend mit euch!

 

Hier geht’s zur Filmwebsite: http://thehandthatfeedsfilm.com/